Ost-West Überschreitung - Grimming

Ost-West Überschreitung - Grimming - Klettern

3+
Diff
Alpin
10:00
18.0km
1651Hm
02:00
03:00
Abs
Fels
Sehr spannende Überschreitung des überwältigenden Gebirgsstock des Grimming-Massivs. Die Ost-West Überschreitung des Grimmings ist sicherlich eines der noch verbliebenen großen Abenteuer im Ostalpenraum.
Weitere Informationen zur Geschichte rund um das Grimming-Massiv finden sie im Grimmingbuch 2001 v. Bruno Mayer. Weitere Informationen auch unter Grimming auf geomix.

 

Literatur

Der Grimming Monolith im Ennstal

Beschreibung

SO-Grat (700Hm, 1,4km, 90Min):
Die breite Rampe überwindet man am besten auf der traumhaften Karstplatte links des markierten Weges. Am Grat angekommen folgt man den sehr guten Markierungen. Über einige Rinnen, Rampen und kurzen Verschneidungen gelangt man zum Gipfel des Grimming. Die Schlüsselstelle bildet dabei eine kurze Platte (UIAA II+). Es sind einige sehr lohnende Varianten bis 4- möglich.
Am Gipfel angekommen gelangt man in 2 Min Richtung Westen zum Biwakplatz.
Biwakplatz:
Der Biwakplatz befindet sich etwas Westlich des Gipfels in einer kleinen Senke und man ist dort daher sehr gut vor Wind geschützt.
Hier befindet sich ebenfalls eine Biwakschachtel als Notunterstand. Diese ist mit zwei schmalen Bänken einigen alten Schlafsäcken und Decken ausgestattet, sollte jedoch nur in Notfällen verwendet werden.
Bei Windstille ist eine Übernachtung direkt am Gipfel oder etwas Richtung Multereck zu empfehlen. Man muss dann beim Sonnenaufgang nicht aus seinem Schlafsack.
Weitere OW-Überschreitung (+500Hm, -600HM, 4km, 4h ohne Sicherung und ohne Verhauer):
Von der Biwakschachtel folgt man dem markierten Wanderweg Richtung Kulm. Nach der ersten teilweise versicherten Steilstufe zweigt man nach links über Grasbänder in Richtung Scharte zwischen Schartenspitze und Grimming ab. Am Grat wird man vom steinernen Wächter erwartet.
Hier folgt man dem teilweise sehr schmalen und sehr ausgesetzten Grat bis zur markanten Gipfelplatte der Schartenspitze. Dabei überwindet man (bergauf und bergab) kleinere Kletterstellen im Schwirigkeitsgrat bis UIAA II+.
Die Platte vor dem Gipfel hat einige schöne Varianten zu bieten. Der Riss in der Mitte der Platte ist mit Ausnahme einer kurzen brüchigen Stelle traumhaft zu klettern (ca. IV+). Die leichteste Variante befindet sich südseitig durch einen Kamin II+. Nun erreicht man die Schartenspitze (2328m) (ca. 90min ohne Sicherung vom Biwak).
Anschließend geht es weiter hinab in eine steile Scharte. Hier kann man nach einem kleinen Felsturm die einzige Markierung dieser Route erkennen und man muss sich für eine weitere Variante entscheiden. Über sehr schöne verlockende Rissverschneidung ostseitig hinauf (geschätzt: V-VI) oder ab Markierung durch steile Rinne absteigen und diesen Gratabschnitt nordseitig über ein Band umgehen. Über eine Platte gelangt man anschließend wieder zurück auf den Grat. Nordseitig sind hier weitere Varianten möglich, aufgrund der schlechten Felsqualität aber nicht empfehlenswert!
Anschließend folgt man dem Grat weiter bis zu einer Scharte, in dem sich Fackeln von einer alten Gratbeleuchtung befinden. Hier geht es durch einen steilen Kamin und einer schönen Platte aufwärts (III+) oder man umgeht die Stelle südseitig (II+). Bei beiden Varianten ist besonders auf brüchige Wandteile zu achten!
Hier geht es in leichterem Gelände aufwärts zum Vorgipfel und weiter hinab in die Scharte.
Über einen steilen Riss (geschätzt: VI) erkennt man einen Torstahlbügel zum abseilen bei der Begehung in die andere Richtung. Am einfachsten quert man nach rechts (Norden) und steigt in einer flachen Verschneidung aufwärts (III-, 1xNH, sehr ausgesetzt).
Nun gelangt man in leichtem Gelände zum kleinen Grimming (2290m) (bzw. Steinfeldspitze) (ca. 90min ohne Sicherung von Schartenspitze).
Nun ist der klettertechnisch anspruchsvolle Teil der Route geschafft. Man geht weiter über große Wiesen in Richtung Westen zum Gipfelaufschwung des Zwölfers welcher ebenfalls leicht zu überwinden ist. Nach ca. 30 min (ab Kl.Grimming) erreicht man den Gipfel des Zwölfers (2146m)

Zusammenfassung:
Die Route verläuft teilweise über sehr ausgesetzte Stellen und durch ein paar sehr brüchige Passagen. Eine sichere Absicherung ist an manchen brüchigen Stellen nur sehr schwer, in den Schlüsselstellen jedoch sehr gut möglich.
Auf der gesamten Tour ist aufgrund der fehlenden Markierung ein alpiner Spürsinn nötig! Dies macht diese Tour zusammen mit der überwältigenden Ausgesetztheit dieses Grates und der seltenen Begehungen zu einem wirklichen alpinen Abenteuer, welches auf keinen Fall unterschätzt werden sollte! 
Bei der gesamte Überschreitung (mit Zu- und Abstieg) überwindet man insgesamt 2400Hm Bergauf und eine Länge von 18km und ist daher wegen der Vielzahl an möglichen Verhauern an einem Tag nicht zu empfehlen. Weiters gibt es auf der gesamten Tour keine Möglichkeit Wasser aufzufüllen (im Notfall Schneefeld am Gipfel).

Zusatzinformationen

Tourdaten

GPS

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